Heinz Nixdorf

deutscher Computer-Unternehmer; gründete 1952 in Essen ein "Labor für Impulstechnik", das sich zu einem international bekannten EDV-Unternehmen entwickelte; 1990 Übernahme durch die Siemens AG

* 9. April 1925 Paderborn

† 17. März 1986 Hannover

Wirken

Heinz Nixdorf war der älteste von fünf Söhnen eines Bahnarbeiters und wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater kam in den Kriegswirren ums Leben. Nach Abschluß seiner Schulausbildung studierte der ungewöhnlich begabte N. in Frankfurt Physik und Betriebswirtschaft. Nach neun Semestern arbeitete er 1951 sechs Monate lang als Praktikant bei Remington-Univac, einem amerikanischen Elektronikunternehmen. Die Begegnung mit einem Entwicklungsingenieur veranlaßte ihn 1952 zum Abbruch seines Studiums und zur Gründung einer eigenen Firma, dem "Labor für Impulstechnik". In einer Kellerwerkstatt im Hause des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) in Essen, das den damals 27jährigen mit 30.000 DM Starthilfe und einer Hilfskraft unterstützte, bastelte er seinen ersten Abrechnungscomputer.

1958 machte der als ebenso eigenwilliger wie ideenreicher Tüftler bekannte N. erstmals von sich reden, als er eine Transistor-Komponente für den Buchungsautomaten "Multitronic" der Wanderer-Werke, seinem Hauptkunden, entwickelte. Der eigentliche unternehmerische Durchbruch gelang N., inzwischen nach Paderborn umgesiedelt, zehn Jahre später, als er für 17,5 Mio. DM die Wanderer-Werke aufkaufte und damit auf einen Schlag ein ...